Warum fühle ich mich so?

Kennst du ähnliche Gedanken? „Ich bin sauer, weil meine Freundin mal wieder zu spät kommt.“

„Ich bin traurig, weil ein wichtiger Mensch meinen Geburtstag vergessen hat.“

„Ich bin wütend, weil der Typ mir den Parkplatz weggeschnappt hat.“ „Ich bin frustriert, weil ich so viel gebe und kaum was zurückkommt.“

Denkst du auch oft so? Wir sind überzeugt, ein anderer oder die Umstände verursachen unsere Gefühle, vor allem die unangenehmen. Aber auch das gute Gefühl wird dem schönen Wetter zugeschrieben oder der erfreulichen Nachricht.

Auslöser oder Ursache

Dabei ist wichtig zu wissen, dass es tatsächlich Auslöser gibt. All das oben genannte kann Auslöser sein für ein Gefühl. Oder eben auch nicht… Eine Äußerung oder ein Ereignis löst bei dir heute Ärger aus, ein andermal gehst du gelassen darüber hinweg. Ein Ereignis oder ein Satz löst bei dir an einem Tag Freude aus, ein andermal  erreicht es dich nicht wirklich. Wir selbst reagieren also höchst unterschiedlich auf dasselbe Ereignis oder dieselbe Aktion unsrer Mitmenschen. An manchen Tagen sind wir schnell gereizt, an anderen lächeln wir vieles einfach weg.

Das nächste be-merkens-werte ist: Verschiedene Menschen reagieren höchst unterschiedlich auf denselben Auslöser. Der eine sieht ein Stück halbrohes Fleisch auf dem Teller und empfindet Ekel. Der andere empfindet dasselbe Stück Fleisch als wahre Delikatesse und bezahlt auch noch viel Geld dafür.

Merkst du etwas? Derselbe Auslöser: vollkommen unterschiedliche Gefühle, bei derselben Person zu verschiedenen Zeiten, bei unterschiedlich gestrickten Menschen.

Wer oder was verursacht dein Gefühl?

Es ist also in Wahrheit nicht dieses Ereignis, dieser Umstand, nicht diese Person, die dir dein Gefühl verursacht. Denn: Wo entsteht das Gefühl? Richtig, es entsteht in dir.

Deine Gedanken über die Situation verursachen dein Gefühl. Und wer bestimmt, was du denkst?

Ja genau, das bist auch du. Geprägt von deinen Werten, den Geschichten, die du dir jeden Tag über dich und das Leben erzählst, bewertest du. Und dann kommt noch etwas Wichtiges dazu.

Die Rolle von Bedürfnissen

Wir Menschen haben Bedürfnisse und Werte. Mehr zum Thema Bedürfnisse findest du in meinen anderen Blogbeiträgen. Während unsere Werte verschieden sind, haben wir Menschen alle dieselben Grundbedürfnisse. Nur nicht zur selben Zeit in derselben Ausprägung und Wichtigkeit.

Jedes Gefühl hat einen Sinn

Dein Gefühl ist ein wichtiger Indikator, ein Kontrollämpchen sozusagen, dass gerade ein Bedürfnis besonders gut erfüllt ist oder eben, dass es gefüllt werden möchte. Wenn das Gefühl unangenehm ist, steckt dahinter sozusagen eine Aufforderung: Bitte sorge für dieses wichtige Bedürfnis. Tu was!

Somit gibt es keine negativen Gefühle sondern nur unangenehme Gefühle. Denn etwas kann nicht negativ sein, das so eine wichtige Funktion hat.

Deine Aufgabe ist nun, zu überlegen: Welches Bedürfnis ist denn gerade unerfüllt?

Für Ideen, schau auf die Bedürfnisliste auf meinem Blog  ( https://www.lichtfinder.com/beduerfnisliste/).

Ist es vielleicht der Respekt, den du dir wünschst, wenn deine Freundin zu spät kommt? Oder die Verlässlichkeit? Allein die Verbindung mit deinem Bedürfnis, welches gerade zu kurz kommt, dieses Hineinfühlen, tut schon wahnsinnig gut und sorgt für erste Erleichterung.

Dann könntest du das konkret ansprechen: „Ich will echt planen können und mich verlassen können, dass du zur vereinbarten Zeit kommst.“

Wichtigstes Learning heute: Kein Mensch und keine Situation „macht“ dir deine Gefühle.

Diese machst du dir selbst. Je nachdem, wie du darüber denkst und wertest und welches Bedürfnis gerade vorherrscht bei dir.

Darin liegt deine wunderbare Macht.

  1. Finde dein Bedürfnis und benenne es für dich.
  2. Verbinde dich mit deinem Bedürfnis und atme tief durch.
  3. Entscheide, wie du für dich sorgst und wie du damit umgehen möchtest.
  4. Du bist frei. Wie willst du dich fühlen?

Ich wünsche dir Licht in deinen Gedanken.

Deine Kerstin, Lichtfinder

> Nächste Folge: Du bist nicht dein Gefühl! (Und wie dir diese Erkenntnis in schwierigen Zeiten hilft.)

 

Dazu passt der kurze Beitrag: https://www.lichtfinder.com/wie-fuehle-ich-mich-was-brauche-ich/

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