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Gewaltfreie Kommunikation für bessere Beziehungen

Was ist GFK – die Gewaltfreie Kommunikation  – nach Marshall Rosenberg? 

Ich habe die Gewaltfreie Kommunikation 2014 kennengelernt mit dem Buch von Thomas d’Ansembourg „Being Genuine“, auf Deutsch „Endlich ich sein“ und es hat mich begeistert!

Endlich war ich auf etwas gestoßen, was die schwierigsten Themen in meinem Leben lösen könnte! Es gab so viele Konflikte, im Beruf, in meiner Arbeit als Lehrerin und privat,  mit meinem Mann und mit den eigenen Kindern. Sogar der Hund wollte oft nicht so wie ich. Es kostete unendlich Kraft. Das Leben erschien mir als ein einziger Kampf. Kämpfen auf allen Ebenen, mich behaupten, für Autorität sorgen, durchhalten, überleben – war das Motto. Die Beziehungen waren anstrengend, allesamt, ich war erschöpft vom Kämpfen. Ich wollte das endlich ändern. Auch meiner Gesundheit zuliebe. Denn Beziehungen können toxisch sein und uns aufreiben, krank machen. Ich wollte endlich bessere Beziehungen, weniger Streit und Ärger.

So begann mein Weg in MEIN Leben, ein friedliches, erfülltes und authentisches Leben, das mir heute richtig gut tut. Ich begann, immer tiefer einzutauchen in die Welt der Gewaltfreien Kommunikation, machte eine Ausbildung nach der anderen dazu und entwickelte das Konzept schließlich weiter, um es für die Welt praktikabler zu machen: als Brückenkommunikation..

Doch heute möchte ich kurz die Wurzeln vorstellen, die Grundlage meines Konzepts: Die Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall Rosenberg.

Bei der Gewaltfreien Kommunikation geht es nicht nur darum, Konflikte zu entschärfen. In erster Linie geht es um mehr Verbindung – zu sich selbst und zu anderen. Es ist ein Weg zur Verbesserung des Umgangs miteinander und zur Vertiefung von Beziehungen.

Weg von Schwarz und Weiß

Gewaltfrei kommunizieren bedeutet, auf Vorwürfe, Provokationen und Beleidigungen zu verzichten. Gewaltfrei denken bedeutet, das Denken in Kategorien von Richtig und Falsch, Schuld, Opfer und Täter aufzugeben. Auch keine Generalisierungen mehr vorzunehmen, kein In-Schubladen-Stecken von Menschen mehr. Stattdessen steht da die Annahme am Anfang, dass alle Menschen das tun, was ihnen gerade als ihr Bestes zur Verfügung steht. Menschen handeln sehr selten aus purer Boshaftigkeit gegen andere. Die meiste Zeit tun sie alles, was sie tun, für sich selbst, um sich damit ein Bedürfnis zu erfüllen.

Die Bedeutung der Bedürfnisse

Alle Menschen haben dieselben universellen Grundbedürfnisse, aus denen sie heraus handeln. Diese Bedürfnisse sind grundsätzlich positiv, denn sie dienen dem Leben. Immer wieder wählen Menschen jedoch unglückliche oder tragische Strategien, weil ihnen in diesem Moment nichts anderes zur Verfügung steht. Dadurch kann das Bedürfnis eines anderen Menschen verletzt werden oder zu kurz kommen. Grundsätzlich tragen psychisch gesunde Menschen gegenseitig gerne bei zur Bereicherung des Lebens eines anderen und sind an guten Verbindungen interessiert. Voraussetzung ist jedoch, dass sie es freiwillig tun dürfen und einen Sinn erkennen, warum sie etwas tun sollen.

Ein Bedürfnis oder auch mehrere stehen jeweils im Vordergrund des Bewusstseins und wollen erfüllt oder gestillt werden. Ist ein Bedürfnis im Mangel, äußert sich dies durch ein unangenehmes Gefühl. Manchmal ist auch ein Bedürfnis besonders gut erfüllt. Wenn dies so ist, erlebt die Person angenehme Gefühle.

Die Menschen haben nur oft nicht dasselbe Bedürfnis zur selben Zeit und in derselben Ausprägung in ihrem Bewusstsein. Und selbst wenn sie dasselbe Bedürfnis hätten, haben sie womöglich völlig unterschiedliche Vorstellungen davon, wie sie sich dieses Bedürfnis erfüllen wollen. Das sind dann die sogenannten Strategien. So können sich zum Beispiel zwei Menschen das Bedürfnis Erholung und Entspannung auf ganz unterschiedliche Weise erfüllen: der eine geht gerne in die Natur und bewegt sich, der andere möchte lieber in die Badewanne und danach auf die Couch, um sich zu erholen und zu entspannen.

Ein Problem liegt vor, wenn mindestens ein Bedürfnis einer Person nicht erfüllt wird.

Zu einem Konflikt kommt es, wenn zwei Bedürfnisse sich scheinbar nicht miteinander vereinbaren lassen.

Streit um die Wahl der Strategie

Menschen streiten oft nur um die Wahl der „richtigen“ Strategie und vergessen dabei völlig, dass dahinter Bedürfnisse stecken. Wenn beide sich darüber klar sind, dass es ihnen eigentlich nicht um die Idee geht, sondern um das zugrundeliegende Bedürfnis (Erholung) , dann können sie entspannter überlegen, wie sie damit umgehen wollen und eventuell eine ganz neue Strategie erfinden, mit der sich beide wohl fühlen, wenn sie zusätzlich das Bedürfnis nach Zweisamkeit haben. Ansonsten könnte auch jeder seine Strategie wählen und danach verbringen sie Zeit zu zweit.

Herzensverbindung als Ziel

Ziel ist es, sich gegenseitig von Herzen zu verstehen, sich selbst und den anderen. Die Beziehung soll bereichert werden und eine echte Verbindung wird ermöglicht. Um sich selbst und den anderen zu verstehen, ist es essentiell, sich selbst bewusst zu werden, was in einem vorgeht, damit man es dem anderen auch aufrichtig und echt mitteilen kann. Unsere Gefühle sind die Anzeiger für die darunter liegenden Bedürfnisse, wie Lämpchen auf einem Armaturenbrett. Die eigenen Gefühle wahrnehmen und erkunden, welches Bedürfnis gerade erfüllt oder nicht erfüllt ist, das ist der erste wichtige Schritt beim Erlernen der gewaltfreien Kommunikation. Dazu erweitern wir unseren Gefühls- und Bedürfniswortschatz. Was wir benennen können, das können wir auch eher wahrnehmen und damit umgehen.

Begreifen, was hinter Worten steckt

Es gibt in der GFK einige wichtige Schlüsselunterscheidungen, deren Verinnerlichung uns hilft, die friedliche Haltung zu erlangen und zu bewahren. In der GfK werden folgende Begriffe unterschieden und zu Lernzwecken abgegrenzt: Beobachtung von Bewertung, Bedürfnisse von Strategien, echte Gefühle von Pseudo- oder Täter-Gefühlen.

Wolf und Giraffe sind die beiden Tiere, welche Rosenberg als Metaphern wählte, um die Konzepte des üblichen gewaltvollen Sprachgebrauchs (Wolf) und der Sprache des Herzens (Giraffe) zu kontrastieren und anschaulich zu machen.

Grundsatz der Freiwilligkeit

Wie oben schon erwähnt, ist es wichtig zu wissen, dass Menschen im Allgemeinen keinen Zwang mögen. Für eine echte Verbindung und Offenheit ist Freiwilligkeit vonnöten. Daher gibt es in der GFK keine Forderungen sondern Bitten. Diese sollen möglichst konkret und im Hier und Jetzt erfüllbar sein. So weiß der andere genau, was er tun kann, um zu meinem Leben und Wohlbefinden beizutragen. Dabei bleibt er frei, diese zu erfüllen oder abzulehnen. Ich entscheide wiederum, wie ich im Falle einer Ablehnung mir mein Bedürfnis selbst erfülle oder es zurückstellen kann.

 

Das war nun ein kleiner Einblick in die Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall Rosenberg. Was mich an der GFK störte und hinderte, sie weiter zu verbreiten, war der erhobene Zeigefinger, den ich in den Seminaren dazu leider immer wieder erlebte. Es kam mir eindeutig die Verbindung zu kurz. Zu viel wert wurde gelegt auf die Wahl der „richtigen Worte“. Es wurde sich gegenseitig verbessert und belehrt. Das kann nicht im Sinne Rosenbergs sein, dachte ich mir. Die Idee legt nämlich gerade den Schwerpunkt auf Verbindung, auf bessere Beziehungen, ein erfüllteres Miteinander. Eine besondere Ausnahme stellte mein Lehrer Klaus Karstädt dar, welcher die friedliche Haltung tatsächlich lebte. Er hat damals direkt von und mit Rosenberg gelernt.

Ich habe das Konzept der GFK nicht nur erweitert und mit mehr Herzensleichtigkeit ausgestattet, ich lege den Schwerpunkt in meinen Seminaren auf die Haltung, die friedliche, offene, neugierige und liebevolle Haltung, welche die Menschen verbindet. Da die Leute auch den Begriff gewaltfrei eher abschreckend finden, habe ich den Begriff Brückenkommunikation geschaffen, der ganz wunderbar die Absicht ausdrückt, Brücken zueinander zu bauen.

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Deine Kerstin vom Lichtfinder Lebensfreude Podcast

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