Unbehagen im Bauch bei einer Entscheidung?

Wie soll ich mich entscheiden? Sage ich zu oder sage ich ab? Immer dann, wenn es sich unbehaglich im Bauch anfühlt, wenn du Widerstand spürst, dann solltest du dies nicht ignorieren, dich nicht ablenken oder das schlechte Gefühl gar herunterschlucken.

Schnell-Check Unbehagen/schlechtes Gefühl im Bauch

Stattdessen halte einen Augenblick inne und überlege: Was ist es? Was ist da los in mir?

  • Was ist geschehen, was hat jemand gesagt oder was hast du gedacht?
  • Welches Gefühl ist da gerade?
  • Welches Bedürfnis steckt dahinter, das im Moment unerfüllt ist?

 

Hier zwei Beispiele für Entscheidungssituationen, in denen dieses Unbehagen vielleicht auftritt:

Innerer Kampf Silvestereinladung/-planung

Meine Freundin Susanne fragt mich, ob ich an Silvester mit ihnen feiern möchte.

Da scheint sich etwas zu sperren in mir. Ich spüre inneren Widerstand. Wieso? 🤔

Ich möchte gerne abwarten, ob ich noch eine spannendere Einladung bekomme. Vielleicht bei Tobi und Karin? Ich hätte gerne Abwechslung und einfach Spaß, mit Musik und Tanzen am liebsten. Das ist mit den beiden meist leicht, mit Susanne wird es eher bodenständiges Fondue und philosophische Gespräche zum Jahresende geben.

Doch Susannes Einladung ist sehr nett. Sie ist wirklich eine gute Freundin. Ich danke ihr also für die liebe Einladung, über die ich mich ehrlich freue. Und frage, ob ich das ganz kurzfristig entscheiden darf, weil ich noch die Option einer wilden Party offen lassen möchte. Bis wann möchte sie Bescheid wissen?

Jetzt ist mir leichter. Das Unbehagen ist verschwunden. Ich habe auf mein Bauchgefühl gehört und für Flexibilität und Freiraum gesorgt, ohne die Freundschaft zu gefährden. Wer weiß, vielleicht ist mir am Silvesterabend auch plötzlich nach Ruhe und guten Gesprächen. Das geht am besten mit Susanne!

 

Chef möchte Freizeit mit Kollegen verbringen

Der Chef möchte gerne die Belegschaft im Januar zum gemeinsamen Skifahren über ein Wochenende versammeln. Wenn es da grummelt in meinem Bauch, sollte ich mich damit beschäftigen.

Das bedeutet nicht zwingend, ihm eine Absage zu erteilen. Vielleicht habe ich keine Lust, weil ich meine knappe Freizeit lieber mit Freunden oder der Familie verbringen möchte. Dann spreche ich das auch aus. Dann ist das meine Priorität. Vielleicht ist es mir die Zeit jedoch nach einer Überlegung wert. Ich will Chef und Arbeitskollegen mal privat und von einer anderen Seite kennen lernen. Das wäre bestimmt gut für die Zusammenarbeit! Also entscheide ich mich bewusst und gerne dafür, auch wenn Skifahren nicht mein liebstes Hobby ist. Dann ist das wiederum meine bewusst gewählte Priorität.

Ich entscheide – mit etwas Bedenkzeit, bitte!

In jedem Fall ist das enge Gefühl im Bauch verschwunden. Ich bin Herr bzw. Herrin meiner Entscheidungen. Kein halbherziges Ja mehr! Kein „Eigentlich wollte ich etwas ganz anderes.“

Mein Bauch sagt: „Jo, so isses gut jetzt.“

Beim nächsten Mal, wenn sich etwas „ungut“ anfühlt, horche kurz nach innen (Welches Gefühl? Welches Bedürfnis will gehört werden?) Es ist deine Verantwortung, dafür zu sorgen, dass du stimmig bist in deinen Entscheidungen.

Deine Umwelt hat nichts davon und leidet womöglich sogar darunter, wenn du nur halbherzig oder griesgrämig zustimmst und es alle spüren lässt, dass es dir nicht gut dabei geht. Stimme mit vollem Herzen und gutem Bauchgefühl zu, weil es dir die Sache wert ist.

Oder stimme nach ausreichender Überlegung dagegen, weil dir der Preis dafür zu hoch ist. Das ist echt! Das ist gute Selbstfürsorge und du erweist dich als Partner, der klar ist in seinen Entscheidungen.

Sobald du inneren Widerstand spürst, bitte deshalb um Bedenkzeit.

Lass dich nicht zu schnellen Entscheidungen zwingen.

Wäge ab: deine Werte, deine Bedürfnisse und den Preis, der zu bezahlen ist für ein Ja oder ein Nein.

Du wirst sehen, dass dies mit der Zeit immer schneller geht. Der „Entscheidungsmuskel“ lässt sich trainieren. Gleichzeitig wächst dein Gefühl der Selbstbestimmung mit jeder weiteren Entscheidung.

Du erlebst dich als aktive*n Gestalter und Entscheider*in deiner Welt.

Und ja, du darfst das tun, wenn du dich besser fühlen willst… Ich gebe dir hiermit gerne die Erlaubnis ;)

Oder gibst du sie dir schon selbst?

Deine Kirstie

 

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