Ich kann nicht loslassen – ein häufiges Thema im Coaching

Du musst loslassen – raten die Freunde, nachdem sie dich schon so lange unglücklich erleben. Musst du? Nein, natürlich nicht. Du musst gar nichts loslassen. Du kannst dein Päckchen auch einfach behalten, es ist ja deins.

Doch vielleicht willst du inzwischen selber gerne loslassen, um wieder frei zu werden und leichter in deinem Herzen. Um wieder mit Freude zu leben. Doch wie verflixt nochmal soll das denn gehen? Woran liegt es, dass es bisher nicht geklappt hat? Darum geht es heute in dieser so wichtigen Folge, weil so viele Menschen dieses Thema haben: Nicht loslassen können: den Expartner, die Expartnerin – und überhaupt… noch so viele andere Dinge im Leben.

 –  Diesen Text kannst du als Podcastfolge 81 im Lichtfinder Lebensfreude Podcast hören. Kostenlos und überall, wo es Musik gibt. Mehr dazu. 

Am Ende des Blogbeitrags/der Folge wartet eine spannende Übung auf dich, die du gleich umsetzen kannst.

„Ich kann nicht loslassen!“

Diesen Satz hab‘ ich die letzten beiden Wochen mehrmals gehört in Anfragen von Klienten.

Es ist ein häufiges Problem. Wir beißen uns fest in Altem.

Es ist doch so gewohnt, so vertraut! Was kommt wohl danach? Wer bin ich ohne dieses Thema?

 

Worum geht es beim Loslassen? Was genau wollen die Menschen loslassen?

Es sind Gedankenschleifen über Vergangenes, erlebte Verletzungen, Erinnerungen, über das, was hätte sein können, wenn ich nur damals anders reagiert hätte, wenn ich nur die andere Entscheidung getroffen hätte, wenn ich nicht die Gelegenheit verpasst hätte…

Es sind Sorgen und Ängste, um das was in Zukunft passieren könnte, oder das Festhalten an Beziehungen, die unglücklich oder sogar krank machen.

Festgehalten wird auch an Beziehungen, die eigentlich schon beendet sind und die uns immer noch im Griff haben, weil der Expartner oder die -partnerin und die damit verbundenen Geschichten nach der Trennung immer noch im Kopf herumspuken.

Dann sind da womöglich noch der Ärger und der Groll, Gefühle nicht losgelassen werden können. Schuldgefühle sind auch häufige Themen.

 

Dabei wissen wir längst, dass es uns nicht gut tut, schon lange nicht mehr gut tut. Wir sollten endlich loslassen.

Doch wie soll das denn gehen, ein Gefühl loszulassen, eine Erinnerung, einen Menschen, einen zerplatzten Traum?

 

Nicht loslassen als Lebensthema

Wenn’s doch schon schwer genug ist, sich von alten Gegenständen zu trennen, von Fotos, von Sachen im Keller, Schränken und Regalen oder auf dem Dachboden.

Ich spreche aus Erfahrung, ich bin auch ein Mensch, der lange nicht loslassen konnte und manchmal wende ich auch heute meine besten Techniken ganz gezielt für mich selbst an, um auch da nochmal etwas weiteres erfolgreich loszulassen.

Bei uns Menschen, denen es schwer fällt loszulassen, ist es ein Thema, das sich dann auch noch durch andere Lebensbereiche zieht. Es fällt dann meistens auch schwer, sich auf Neues einzustellen, sich zu verändern, Gewohntes aufzugeben, neue Gewohnheiten zu beginnen.

Da gibt es gute Erinnerungen, die wir gerne lebendig halten wollen. Gegenstände und Fotos, die uns daran erinnern, wollen wir nicht weggeben. Wir könnten ja vergessen. Also behalten wir Dinge, die wir längst nicht mehr brauchen, und die nur Platz wegnehmen.

Die gebastelte Kindergartenlaterne war so viel Arbeit gewesen ebenso wie die Schulordner, die Hefte, die mühsam erarbeitet wurden, die Zeichnungen, das Getöpferte aus dem Kurs in der Studienzeit. Alles noch gut, zu schade zum Wegwerfen und dennoch wird all das nie mehr gebraucht werden.

Nach der Lektüre des Buches Feng Shui gegen das Gerümpel des Alltags* hatte ich vor ein paar Jahren begonnen, radikal auszumisten. Über Monate, eine Ecke nach der anderen. Ich hab ein Haus mit vielen Stauraumecken, doch die Kinder sind groß geworden, vieles wird schon lange nicht mehr gebraucht. Beim Lesen des Buches bekommt man von der Autorin auch wirklich den Kopf gewaschen: Es nimmt Energie, sagt sie, es bremst unsere Lebensenergie, wenn da so viel Gerümpel und Ballast im Haus oder in der Wohnung herumliegt. Es verhindert, dass Neues, Gutes in unser Leben kommt.

Genauso ist es mit dem Ballast, den wir innerlich mit uns herum schleppen. Denn der Schmerz, die Sehnsucht oder die Schwere sind nicht äußerlich ablegbar. Wir können ihn nicht wirklich in eine Kiste tun und auf den Müll tragen.  Nach dem Lied von Andreas Bourani, mittlerweile schon 10 Jahre alt: „Das ist alles nur in meinem Kopf“ bzw. in meinem Herzen.

Nur in meinem Kopf?? 

Manchmal wird die Schwere der Belastung schon äußerlich sichtbar durch körperliche Beschwerden, eine gebeugte Körperhaltung, hängende Schultern, eingezogenen Kopf, Schmerzen im Bewegungsapparat.

Es macht was mit uns, wenn wir tagtäglich viel zu schweres Gepäck mit uns rumschleppen.

Wenn du diese Folge hörst, dann nehme ich an, dass dein Kopf mittlerweile sehr wohl weiß, dass es besser wäre, frei zu werden. Den Ballast abzuwerfen. Doch da ist gleichzeitig die Überzeugung: „Ich kann es nicht ablegen. Ich werde das nicht mehr los.“

Wie ein schwerer Rucksack auf deinem Rücken, der scheinbar festgewachsen ist.

Dieses Festgewachsen-Sein wird besonders deutlich im Satz: „Ich bin jemand, der nicht loslassen kann.“

Worte schaffen Realität

Und lass dir sagen. Genauso ist es, solange du jemand BIST, der/die nicht loslassen kann, solange ist es unmöglich, denn es wäre tatsächlich unmöglich für jemanden, der so ist und es deshalb nicht kann und auch niemand auf der Welt könnte es für dich machen.

Also lass dein Ich bin… mal hinterfragen.

 

Dein „Ich bin…“ bestimmt die Richtung

Willst du noch länger der- oder diejenige sein, die nicht loslassen kann? Bist du dazu verdammt, dein Leben lang genau dieser Mensch zu bleiben?

Hast du dich eigentlich noch niemals geändert in deinem Leben?

Bist du immer noch derselbe Mensch wie vor x Jahren? Als Kind warst du vielleicht die, die nicht allein einschlafen konnte. Früher warst du vielleicht der, der sich nicht getraut hat, selbst einkaufen zu gehen oder zu schwimmen oder Fahrrad zu fahren.

Gab es schon irgendwann mal etwas, wo du sagen könntest, das mach ich jetzt anders als früher?

Oder kennst du andere, die es geschafft haben, etwas zu verändern: eine neue erfüllte Partnerschaft, umgezogen, neue Arbeit mit mehr Erfüllung…

Ist es also möglich für Menschen, sich neu einzustellen, mit neuen Situationen glücklich zu werden?

Hast du schon mal irgendwas im Leben verloren und obwohl es traurig war, bist du irgendwann wieder glücklich geworden?

Es scheint also möglich zu sein, für Menschen, etwas loszulassen. Du hast es womöglich auch schon ein paar Mal in deinem Leben getan.

Was ist also mit dem Satz: Ich bin jemand, der nicht loslassen kann. Wie wahr ist dieser Satz?

Ist der zu 100 % wahr?

Nein, ist er natürlich nicht. Du solltest genügend Gegenbeweise gefunden haben, Beispiele, wo loslassen möglich war bzw. sein musste und du es überlebt hast.

Doch solange du diesen Satz glaubst und daran festhältst, ist es genau so.

Dein Glaube: Ich bin so und ich kann nicht – verhindert das Loslassen.

Wenn es für dich möglich wäre, würdest du denn dein Thema loslassen?

Wann würdest du es loslassen wollen?

 

Was dahinter stecken könnte, wenn du jemand bist, der bisher nicht loslässt (bezogen auf Partnerschaft)

  • Verlustangst: Ich kann nicht allein sein.
  • Gekränkter Selbstwert: Es lag an mir. Es wäre wieder gut, wenn er mich zurück wollte.
  • Vermissen des Traums einer Familie/ Partnerschaft. (Ist derjenige überhaupt gemeint?)
  • Störende Glaubenssätze: Ich werde nie wieder jemanden finden, der zu mir passt. Ich bin nicht liebenswert, nicht attraktiv genug, um nochmal jemand anderen zu finden.
  • Schönfärberei: Du vergisst die negativen Aspekte, die es da gab, das führt zu nachtrauern um eine Beziehung, die nicht ohne Grund auseinandergegangen ist.
  • Fehlende Erlaubnis, glücklich zu werden: Ich habe es nicht verdient.

Weißt du eigentlich, dass viele Gedanken, die wir so denken, schlichtweg nicht wahr sind?

Dazu passt ganz wunderbar Folge 52 von meinem Podcast: Glaub nicht alles, was zu denkst.

Wie geht es nun mit dem Loslassen?

Beispiel Ex-Partner/-in

Du brauchst die Überzeugung, dass es nie mehr wird zwischen euch beiden und dass du sie oder ihn auch gar nicht zurückhaben willst. Weil ihr euch offenbar nicht gut getan habt. Du brauchst die Überzeugung, dass es für dich besser ist, neues in dein Leben zu lassen. Und dazu brauchst du unbedingt eine Negativliste, um dich zu lösen

So lange noch EIN Funke Hoffnung besteht, hält es dich fest.

Solange du rosarote Erinnerungen pflegst, hält es dich fest.

Solange du energetisch verwoben bist, hält es dich fest. (Auch DAS lässt sich übrigens lösen…)

Solange du kein bisschen oder zu wenig Trennungswut in dir hast, bindest du dich weiter an ihn oder an sie.

Was wenn du weiter festhältst und weiter und weiter und niemals loskommst und es dennoch nie wieder was wird? Dann bist du niemals frei für was Neues und sitzt als altes Mütterlein oder Männlein immer noch auf der Bank und hältst fest an deinen vergeblichen Hoffnungen und rosaroten Erinnerungen. Lebst nur in der Vergangenheit. Hast dein Leben inzwischen… verpasst.

 

Was wenn du dich lösen könntest?

Wie würdest du dich fühlen, wenn du losgelassen hättest? Wie würdest du dich anders verhalten?

Fang am besten an, die Überzeugung loszulassen, dass du nicht loslassen kannst. Wenn du magst, ist hier erstmal ein Gedankenexperiment und dann eine Übung, die du sofort umsetzen kannst.

Stell dir vor, du hättest einen kleinen Stein in deinem Schuh. Du willst nicht anhalten, du willst ihn nicht entfernen. Warum? Vielleicht hast du keine Zeit, willst keine Sekunde auf deinem Weg verlieren. Es würde dich aufhalten und ein klein bisschen Mühe kosten, dich hinzusetzen, deinen Schuh auszuziehen und den Stein aus deinem Schuh herauszuschütteln. Zu viel Aufwand. Das bisschen Stein da im Schuh.

Also gehst du weiter und weiter und der Stein drückt immer unangenehmer. Irgendwann tut dein Fuß so weh, dass du es fast nicht mehr aushältst. Es lässt sich nicht mehr ignorieren. Der Fuß ist schon ganz wund. Weitergehen wird unmöglich. Du musst stehen bleiben.

Du kannst nun stehenbleiben, wo du bist und es ist einigermaßen erträglich. An Weitergehen brauchst du aber nicht mehr denken. Vorwärts kommst du so nicht mehr.

Was also tun?

Irgendwie hast du dich auch ein bisschen gewöhnt an diesen Stein im Schuh. Glaubst du, du könntest ihn loswerden? Willst du etwas Mühe aufwenden und den Stein aus deinem Schuh holen? Wie viel leichter ginge es dann, weiterzugehen. Wie viel angenehmer wäre es. Du könntest deine Schritte auch wieder genießen und neues auf deinem Weg entdecken.

Wenn du magst, mach doch mal diese Übung in echt:

Bevor du deinen nächsten Spaziergang oder Weg gehst, nimm einen kleinen Stein, nicht zu glatt durchaus etwas kantig. Schau ihn an und sag: Dieser kleine Stein ist wie der Ärger, die Last, das Problemthema, das ich die ganze Zeit mit mir herumtrage.

Dann leg den Stein in deinen Schuh und geh los. Halte eine ganze Weile durch, auch wenn es schwer fällt. Sag dir dann einfach immer wieder: Das ist das Thema/die Geschichte, die ich mit mir herumtrage. Du kannst zwischendurch stehen bleiben. Irgendwann magst du nicht mehr weiter gehen. Es ist zu unangenehm.

Nun kannst du dich entscheiden, weiterhin stehen zu bleiben, bis es einigermaßen erträglich ist, oder du hast genug davon, stehen zu bleiben. Willst du frei sein? Willst du mit Leichtigkeit weiter gehen?

Dann tu es jetzt und befreie dich. Doch halt: Bist du es dir wert? Darfst du leichter weiter gehen? Darfst du Platz schaffen für Wohlfühlen in deinem Leben? Darfst du befreit weiter gehen und auf deinem Weg neue Erfahrungen machen?

Dann los, hol ihn endlich heraus. Diese Belastung, dieser unnötige Schmerz darf jetzt verschwinden.

Entscheide dich ihn jetzt loszulassen. Nun frag ich dich: Hast du’s gerade versucht loszulassen oder hast du’s tatsächlich getan?

Du hast es getan. Es hat funktioniert. Loslassen benötigt die Überzeugung: Ich will es und ich kann es. Dann ist Loslassen nur noch eine Entscheidung.

Du kannst loslassen. Den Stein jedenfalls hast du schon mal losgelassen. Dann kannst du das auch mit anderen Dingen. Loslassen, was nicht länger zu dir gehört.

Übe dich darin. Fang an, mit kleinen Dingen. Fang an zu entrümpeln. Deine Wohnung, deine Seele. Es wird immer leichter.

Dann bist du die, die immer leichter loslassen kann.

Dann bist du der, der immer leichter loslassen kann. Stell dir das mal vor.

 

Deine Affirmation für die Woche:

Ich bin die, die immer leichter loslassen kann. Weil ich es will. Weil ich mich dafür entscheide. Genau jetzt.

 

Schreib mir gerne an kerstin@lichtfinder.com, was diese Übung mit dir gemacht hat. Ich bin gespannt auf eure Rückmeldungen.

 

„Beende es. Nicht aus Stolz, Unfähigkeit oder Arroganz, sondern weil es einfach nicht mehr in dein Leben passt. Schließe die Tür, leg eine neue Platte auf, mach das Haus sauber, werde den Staub los. Hör auf, zu sein, wer du warst und werde, wer du bist.“ (Auszug aus der Zahir von Paulo Coelho.)

Wenn dies noch jemand gebrauchen kann, den du kennst, dann leite diesen Text einfach weiter.

Du hilfst damit anderen und ich kann mehr Menschen erreichen, die auch ein helleres Leben wollen.

Deine Kerstin von Lichtfinder

 

PS: *Der Buchlink  Feng Shui gegen das Gerümpel des Alltags führt zu amazon. Solltest du über den Link kaufen, verdiene ich ein bisschen mit. Der Preis für dich bleibt immer derselbe.

 

Wollen wir in Kontakt bleiben?

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