Der perfekte Partner / Die perfekte Partnerin (Transkript der Podcastfolge 40)
In dieser Folge 40 des Lichtfinder Podcasts und in der nächsten geht es um Perfektion – Perfektsein – perfektes Habenwollen. Zum Auftakt lese ich euch die Geschichte von Mullah Nasrudin vor, dem orientalischen Eulenspiegel. Gefunden hab ich sie auf dem Menschenfreund-Blog von Georg Kirschstein.
Hättest du den perfekten Mann/die perfekte Frau
Wir sind selbst nicht perfekt und das ist gut so. Da ist einfach menschlich. Stell dir vor, du hättest nun den perfekten Mann oder die perfekte Frau. Und du selbst bist aber eben NICHT perfekt.
Das wäre doch auch irgendwie seltsam, oder? So ein Ungleichgewicht.
Man würde sich immer etwas minderwertig vorkommen. Also es ist gut, dass wir alle nicht perfekt sind! Dadurch ist ein gewisses Gleichgewicht da, eine gewisse Gerechtigkeit.
Hohe Erwartungen
Unsere Erwartungen sind aber auch einfach oft viel zu hoch und wenn wir mit so hohen Erwartungen durchs Leben laufen und auf der Partnersuche sind, dann geht es uns wie dem Nasrudin und wir werden irgendwann alt sein und haben nie denjenigen gefunden, der wirklich Hundertprozent unseren Erwartungen entspricht – weil’s den einfach nicht gibt!
Es gibt zwar vielleicht ganz, ganz selten so Partnerschaften wo alle beide sagen: „Es stimmt einfach alles bei uns – wirklich alles!“ Aber ganz ehrlich – kennst du so jemanden? Ich kenn es vielleicht aus dem Fernsehen oder aus irgendwelchen Zeitschriften, Interviews oder Erzählungen. Aber in echt? Ehrlich gesagt, ich kenn niemanden, der sagt: „Ich lebe in einer absolut perfekten Partnerschaft. Mein Partner/meine Partnerin ist perfekt.“
Dadurch können wir uns wirklich mal an der eigenen Nase fassen, an unseren Erwartungen(!)und wirklich mal überlegen und ins Denken kommen:
Was haben wir eigentlich für hohe Erwartungen? In allen Bereichen! Das Aussehen soll stimmen, der Sex soll stimmen, das Geld soll stimmen, der Status, die Interessen. Alles mögliche! Die Ehrlichkeit, die Treue.
Und bitte jetzt keine falschen Schlüsse ziehen, die Reihenfolge war gerade völlig willkürlich gewählt..😉 Aber alles und noch viel mehr soll stimmen! Er soll
- die gleichen Werte haben in Bezug auf Tierschutz, Umwelt
- soll politisch gleich oder ähnlich ausgerichtet sein
- soll sich möglichst ähnlich ernähren
- die Freunde soll man mögen
- er soll Zeit haben, andererseits auch genügend Geld verdienen und
- man möchte stolz auf denjenigen sein
- …
- …
- …
Eigentlich verrückt
Manches widerspricht sich auch, wenn man so drüber nachdenkt, ja? Also wer hat schon viel Zeit und gleichzeitig viel Geld. Da beißt sich doch die Katze in den Schwanz!
Wenn jemand dann wieder zu ehrlich ist, das ist auch nicht recht, dann ist er unsensibel, und sagt einem die Wahrheit knallhart ins Gesicht – also unsere Erwartungen sind wahnsinnig hoch.
Was uns stattdessen weiterbringt
Die Frage ist: Wäre es nicht auch möglich, dass wir uns doch auch mal mit ein bisschen weniger zufrieden geben?
Ich glaube, das wichtigste ist, dass wir uns im Klaren darüber werden (irgendwann), was uns einfach wichtig ist bei einem Partner oder einer Partnerin. Welche Werte und Bereiche einfach ganz oben auf der Prioritätenliste stehen.
Was ist mir der aller-allerwichtigste Wert? Was kommt als zweites, was kommt als drittes? Und bei diesem allerwichtigsten, da möchte ich auch keine Kompromisse machen – könntest du dir so vornehmen.
Weil das einfach für dich zur Essenz der Partnerschaft gehört. Bei Punkt 2 kannst du vielleicht schon kleine Abstriche machen, bei Punkt 3 noch ein bisschen mehr und wenn die Liste dann noch länger ist, dann ist es, glaub ich, schlau, die Abstriche einfach immer größer werden zu lassen. Und dann letztendlich immer großzügiger zu werden in den Kriterien für die Partnerwahl.
Und denk immer dran: Der andere hat auch seine Kriterien!
Und… Wie bist du denn so in all diesen Bereichen oder wie stehst du denn da?
Ich glaub, das Ziel, was wir uns selber setzen sollten, ist, dass wir selbst zum idealen Partner werden für den, den wir uns wünschen. Dass wir selber uns überlegen:
Wie müsste ich sein oder wie will ich sein, dass ich zu meinem idealen Partner gut passe?
Ganz viel hat außerdem damit zu tun, dass man auch gut mit sich allein zurecht kommt bzw. mit sich gut allein zurecht kommen würde. Dass man mit sich selbst zufrieden ist, mit sich selbst im Einklang ist, sich selber mag und gut findet. Und nicht unbedingt die Bestätigung und die Liebe vom anderen braucht, um sich nur halbwegs wertvoll zu fühlen.
Weil … das wär keine gute Voraussetzung für eine Partnerschaft. Also, lass uns selbst zum idealen Partner werden und lass uns darüber im Klaren werden, was wir wirklich wichtig finden an einem Partner (das er uns mitbringt oder das er uns zeigt) und das sollte man dann auch deutlich aussprechen. Also das sollte von Anfang an schon geklärt sein, dieses Thema.
Ich glaub, dann hat die Partnerschaft auch eine viel größere Chance, dass sie schön wird, dass sie gelingt und gedeiht. Wenn das, was einem wirklich wichtig ist, von Anfang an gut zusammen-schwingt.
Perfekt werden wir dabei selbst niemals werden und den perfekten Partner auch selbst niemals finden. Doch annähern können wir uns bestimmt an unser Ideal und uns einfach immer wieder zum Ziel nehmen, selber, ein möglichst guter Partner/eine möglichst gute Partnerin zu sein.
Und wie immer gilt: Was wir aussenden, kommt auch zu uns zurück – auch in diesem Fall!
Was du jetzt tun kannst
Ich wünsche dir ganz viel Glück bei der Partnersuche ganz viel Freude über deinen Partner, wenn du ihn schon gefunden hast:
Dass du auf all das Gute schauen kannst, auf alles, was funktioniert bei euch auf all die Werte, die dir wirklich wichtig sind und die erfüllt werden in dieser Partnerschaft.
Und solltest du gerade noch keinen Partner haben und auf der Suche sein…
… dann nutz doch jetzt schon mal die Zeit, um selbst zu idealen Partner zu werden.
Das heißt, dir selber auch ganz viel Selbstliebe zu geben, ganz viel Anerkennung, ganz viel Wertschätzung und mit dir allein sein zu können, mit dir allein gut zurecht zu kommen und dann ist eine Partnerschaft, die da obendrauf kommt, ein echtes Geschenk und eine echte Bereicherung.
Wenn dich das Thema Perfektion interessiert, dann hör unbedingt in die nächste Folge auch noch rein. Denn da geht es weiter um Perfektion, um den Wert des Menschen an sich und in Zusammenhang mit seiner Leistung.
Diese Folge ist als Podcast zu Hören im Lichtfinder Lebensfreude Podcast, Folge 40.
Licht und Liebe, deine Kerstin von Lichtfinder
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