Gedanken kontrollieren – geht das? Ja!

Du kannst deine Gedanken kontrollieren

– Wenn du weißt wie und wie besser nicht. Dein Lebensgefühl und deine Beziehungen hängen davon ab.

–  Diesen Text kannst du als Podcastfolge 92 im Lichtfinder Lebensfreude Podcast hören. Kostenlos und überall, wo es Musik gibt. Mehr dazu. 

Anlass der heutigen Folge ist eine neuere Folge von myMonk von Tim Schlenzig zum Thema Gedankenkontrolle, die ich vor kurzem gehört habe.  Ich bin ja so ziemlich von Anfang an ein Riesenfan von MyMonk, seinem sensiblen und gleichzeitig echt humorvollen Podcast und auch von seinen tollen Blogtexten.

Die Folge von Tim ist wie immer hörenswert und gleichzeitig will ich das Thema ein wenig anders beleuchten, weil ich es für so wichtig halte und in der Essenz will ich es so zusammenfassen:

Ja, du kannst deine Gedanken kontrollieren – zwar nicht vollständig, doch wesentlich mehr als du denkst (hihi). Und wenn du es richtig angehst, dann ist es der Schlüssel zu deinem Beziehungs- und Lebensglück.

Diese Erfahrung hab ich mittlerweile hundertfach gemacht in der Arbeit mit meinen Klienten und natürlich in jahrelanger Eigenerfahrung. Und weil ich es für so wichtig halte, war das auch immer schon mal Thema hier im Podcast und ich hab dazu sogar einen gratis Mini-online Kurs erstellt, schon vor einiger Zeit: „Werde Meisterin deiner Gedanken – Raus aus der Negativität.“

Das machen deine Gedanken

Warum sollten wir unsere Gedanken überhaupt kontrollieren wollen?

  1. Die meisten unserer Gefühle kommen direkt aus unseren Gedanken bzw. entstehen durch unsere Gedanken. Ein Gedanke allein macht noch nicht viel aus. Jedoch immer mehr Gedanken in dieselbe Richtung bekommen eine gewaltige Kraft und setzen Energie und damit Gefühle frei. Gedanken bestimmen also zum Großteil unsere Gefühle.
  2. Gedanken können Menschen beflügeln und zu tiefsten und schönsten Gefühlen bewegen. Man denke bloß mal daran, wenn man eine liebe Nachricht oder ein Kompliment von jemandem bekommt oder ein unerwartetes kleines Geschenk vom Liebsten oder eine andere kleine Aufmerksamkeit oder Hilfe und Unterstützung: dann wärmt es das Herz. Wir fühlen ganz plötzlich eine Welle der Zuneigung und Sympathie und fühlen uns geliebt. Dabei ist es nicht das Geschenk oder die Tat an sich – nein, wenn wir mit so positiven Gefühlen darauf reagieren, dann deshalb, weil wir bestimmte positive Gedanken darüber haben: z.B. „So ein Lieber, das hätte ich jetzt nicht gedacht, dass er so lieb an mich denkt oder dass ich so wichtig für ihn bin. Was für ein Schatz. Es tut so gut, Unterstützung zu bekommen.“

Du glaubst es noch nicht? Du denkst vielleicht: „Na ja, das waren nicht die Gedanken, es waren die netten Gesten, die dazu geführt haben, dass ich mich gut fühle.“

Nun, über dasselbe Geschenk, dieselbe Nachricht, dieselbe Hilfeleistung könnte jemand anders theoretisch auch denken: „Na so ein Schleimer. Das nehm‘ ich dem nicht ab. Was will er bloß von mir? Was bin ich ihm dann zurück schuldig? Ich will das gar nicht annehmen oder hören. Ich brauche niemanden. Der denkt wohl, ich bin zu schwach oder zu doof, um das allein zu schaffen. Von wegen!“ Derjenige ist ärgerlich, sogar etwas wütend geworden und fühlt sich beleidigt und nicht für voll genommen!

Dieselbe Geste kann zu so unterschiedlichen Reaktionen und Gefühlen führen.

 

Also… ich hoffe, es ist etwas deutlicher geworden, wie sehr die Gedanken eine Rolle spielen, wie wir uns fühlen.

Ich sag immer:

Du kannst dich in einer Spirale gefühlsmäßig hinunter denken, ins Burnout oder in die tiefste Depression.

Menschen können sich in tiefstes Unglück denken, sogar in den Selbstmord. Das wäre der Worst Case. Wenn sie weiter und weiter in die Richtung denken, die sie nur runterzieht. Das geht in Richtung Selbstzerstörung und im Grunde ist jeder einzelne Schritt – bzw. Gedanke – in diese Richtung nach unten eine Form von Selbstverletzung. Das Gegenteil von Selbstliebe.

Warum sollten wir Menschen uns selbst so etwas tun?, magst du dich fragen. Wir tun es einfach, aus vielerlei Gründen, für die es wohl eine extra Folge braucht.

Ein Hauptgrund jedoch ist: Weil wir genau das glauben, was wir da denken. Weil wir überzeugt sind, dass es wahr ist. Dabei sind erwiesenermaßen mind. 80% der täglich gedachten Gedanken einfach nicht wahr.

 

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So einen Gedankencheck, der den Wahrheitsgehalt überprüft, gibt es auch in meinem Mini-Onlinekurs, „Raus aus der Negativität – Werde Meisterin deiner Gedanken“ der übrigens gerade immer noch gratis ist. Ich hatte einfach noch keine Zeit, ihn etwas zu erweitern und umzustellen auf kostenpflichtig.

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Bis dahin kriegst du auf meiner Seite www.lichtfinder.com noch kostenlos im Tausch gegen deine Emailadresse den Minikurs: 4 Emails, 4 kurze Videos und ein Begleitheft. Den Link zum Kurs findest du HIER.  Zusammen mit dieser Folge hast du ganz wichtige Tools an der Hand, um deine Gedanken zu lenken und damit deine Gefühle auf ein besseres Wohlfühllevel zu bringen.

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Warum gibt es die Negativspirale?

Also nochmal: ein Grund der Selbstschädigung mit schlechten Gedanken ist, dass wir ihnen einfach so glauben.

Außerdem stoppen wir die Abwärtsspirale nicht, weil wir die Überzeugung haben, dass wir diesen Gedanken einfach hilflos ausgeliefert sind. Und dann geben wir uns resigniert diesen Grübelspiralen hin und schauen ohnmächtig zu, wie es uns ins Loch hinabreißt.

Die Überzeugung, den eigenen Gedanken einfach ausgeliefert zu sein und damit allen schlechten Gefühlen, die sie machen, ist eine verheerende. Und sie ist einfach auch nicht wahr.

Die wichtigsten Learnings

Wir sind nicht hilflos, wir sind nicht ohnmächtig.

Klar und deutlich rufe ich hinaus: Wir können sehr wohl unsere Gedanken kontrollieren und damit unsere Gefühle beeinflussen. Der gesamte Erfolg meiner Arbeit basiert darauf. Es will nur auf gesunde, achtsame Art und Weise gemacht werden. Kein Unterdrücken, kein Ignorieren ist damit gemeint.

Eines meiner größten Learnings überhaupt auf dem Weg raus aus langjähriger Depression war folgende Botschaft:

  • Denke keinen Gedanken weiter, der dir nicht gut tut.

Und das zweite:

Das meiner Überzeugung nach wichtigste überhaupt, um aus schwierigen Phasen herauszukommen, ist das Gefühl der Selbstwirksamkeit. Das Wissen: Ich kann meine Gefühle beeinflussen und bin ihnen nicht hilflos ausgeliefert. Denn das Gefühl der Hilflosigkeit und Ohnmacht den eigenen Gefühlen gegenüber ist Hauptgrund für Depression und Stagnation. Es ist schrecklich.

Auch dazu hab ich übrigens eine eigene Podcastfolge: Hilflosigkeit und Ohnmacht – gefährliche Gefühle.

 

Manchmal sind sie einfach da

Manchmal drängen sich bestimmte, negative Gedanken einfach auf. Sie kommen einfach, ob wir es wollen oder nicht. Einfach aus dem nichts heraus. Sie kommen umso mehr und schärfer, je mehr wir noch in unserem alten Schmerz verfangen sind und je mehr wir ein Leben lang in Verurteilungen und Schuldzuweisungen gedacht haben.  Anderen gegenüber aber auch gegen uns selbst.

Ich weiß heute, nach der Zusammenarbeit mit vielen Klienten und durch genügend Eigenerfahrungen:

Je mehr jemand mit sich selbst im Reinen ist, je mehr jemand die Gestalterrolle statt der Opferrolle im Leben übernommen hat, desto weniger kommen diese zerstörerischen, sabotierenden Gedanken überhaupt noch auf.

Wir sabotieren damit übrigens nicht nur uns selbst sondern auch unsere Beziehungen, indem wir in Urteilen und schlechten Bewertungen über unsere engsten Mitmenschen denken.

 

Gedanken sabotieren Beziehungen

So kommen nach der ersten Verliebtheit irgendwann Urteilsgedanken über den anderen auf: „Der ist aber heute nicht gut angezogen. Da sind Flecken auf seinem Shirt und Ränder unter den Fingernägeln. Puh, das finde ich eklig. Will ich mit so jemandem zusammen sein?“

Oder: Sie hat sich den ganzen Tag über nicht bei mir gemeldet. Denkt sie denn überhaupt nicht an mich? Bin ich ihr denn so unwichtig? Vielleicht ist sie doch nicht so ein herzliche Frau, wie ich dachte. Vielleicht ist sie eher gleichgültig und ich komm wieder erst an letzter Stelle in ihrem Leben.

Solche Gedanken mögen auftreten. Und je nach unseren bisherigen Beziehungserfahrungen oder unserem Selbstbild häufiger und intensiver oder seltener und schwächer.

Doch selbst wenn der erste Gedanke noch relativ harmlos ist: So ein Schlamperer! Dann kann daraus ein Riesenthema erwachsen, das aus der anfänglich so schönen Beziehung etwas macht, was wir am liebsten beenden würden.

Und das Riesenthema wird es dann, wenn ein Gedanke auf den anderen aufbaut und in dieselbe negative Richtung geht. Die Schublade ist einmal aufgemacht, das Etikett ist drauf: schlechter Mensch/Schlamperer, Chaot/ Eiszapfen… und alles passt dann dort dazu. Der Fokus für alles, was in diese Schublade hineinpasst ist fortan geschärft, die Urteile werden immer deutlicher, ausführlicher und vernichtender.

Wundert sich vielleicht einer, dass irgendwann von der Liebe nichts mehr übrig ist? Dass einst gute Gefühle total verschüttet worden sind unter all den Urteilen? Ob sie nur heimlich im Kopf waren oder laut ausgesprochen, sie tun ihre Wirkung und führen zu innerlichem Rückzug.

Im Grunde könnte man die Beziehung gleich beenden, wenn man sich dem einfach hingibt und immer weiter die Negativspirale hinunterdenkt, es vielleicht sogar ausspricht.

Ein guter Weg zum Lebensglück

Nochmal zur Verdeutlichung: Der erste negative Gedanke mag einfach so kommen und ja, dieser ist nicht wirklich kontrollierbar. Bzw. hängt das Auftreten solcher Gedanken auch ganz viel an der eigenen Persönlichkeitsentwicklung. Je freundlicher zum Beispiel meine innere Stimme ist, je liebevoller und nachsichtiger ich mit mir selbst werde, umso weniger negative Urteile werden überhaupt in meinem Kopf über andere erscheinen – und wenn doch, werde ich sie schnell wieder abschwächen bzw. fallen lassen können.

Also… manche Negativgedanken sind einfach da. Das dürfen wir festhalten.

Wichtig ist nun folgendes:

  1. Dass wir uns dafür nicht verurteilen. Es ist menschlich und normal. Eine sehr gute Lerngelegenheit mit uns selbst nachsichtig und liebevoll umzugehen.
  2. Ah, ein negativer Gedanke. Interessant. Alles gut.
  3. Wenn es viele davon sind, weil sie sich vielleicht angestaut haben, dann dürfen diese auch einfach raus: das wirkt reinigend/ kathartisch und befreiend. Doch bitte nur für dich allein im stillen Kämmerlein. Lass die Wolfsshow dann ruhig raus. Im Auto ganz allein oder auf deinem Spaziergang im Wald oder in einem einsamen Zimmer oder auf dem Klo.
  4. Denn: Unterdrücken, wegschieben, ignorieren, das geht tatsächlich nicht gut. Sie drängen sich immer wieder auf wie ein Kind, das nicht naschen darf und genau deshalb ständig darüber nachdenken muss.
  5. Also: zulassen, sein lassen: Alle Gedanken und damit verbundenen Gefühle spüren.
  6. Sich bewusst machen: Das sind nur Gedanken. Das muss nicht wahr sein.
  7. Will ich was ansprechen, wenn ich wieder ruhig bin, um das Thema zu lösen bzw. leichter zu machen? Ich würde dann nur darüber sprechen, wie es mir mit etwas geht. Ohne Vorwürfe, ohne Beschuldigungen, vor allem ohne du bist…-Bezichtigungen.
  8. Zu wie viel Prozent Gutes gibt es an diesem Menschen und an dieser Beziehung? Ist es so viel, dass sie mir wichtig ist?
  9. Dann fokussiere ich mich jetzt auf alles, was uns verbindet, was gut an uns und an dem Partner ist.
  10. Wenn Gedanken kommen, die mich nur runterziehen: Vielleicht bin ich einfach unsichtbar. Vielleicht bin ich nicht liebenswert genug. Vielleicht wünscht er/sie sich eh was anderes.
  11. Dann: Bewusst werden. Dieser Gedanken tut mir nicht gut. Ich will nicht weiter in diese Richtung denken: 5-4-3-2-1 STOPP!
  12. Den besseren Gedanken weiter denken. Z.B. Bei einem Problem mit dem Partner: Vom Guten ausgehen. Die gute Vermutung anstellen.

 

z.B. „Vielleicht hat er heute einfach ganz viel Stress gehabt und hatte keine Zeit mich anzurufen. Vielleicht ist er noch etwas unsicher und will sich nicht aufdrängen…“

All so was. Es könnte genauso wahr sein und fühlt sich erstmal besser an, stimmt’s?

WAS können wir tun mit unseren Gedanken?

Zusammengefasst: Den ersten Gedanken oder die ersten paar kannst du vielleicht nicht kontrollieren. Doch:

  1. Erstens: kannst du sehr wohl kontrollieren, ob weitere Gedanken in dieselbe Richtung kommen sollen oder nicht. Es ist eine Entscheidung. Wo willst du denn hin?
  2. Du kannst entscheiden, ob du einem Gedanken Glauben schenken möchtest.
  3. Du kannst entscheiden, ob du ihm Kraft und Energie verleihen möchtest.
  4. Wenn nicht: 5-4-3-2-1 STOPP und ändere deine Denkrichtung. Möglichst früh. Wenn sich zu viel angestaut hat, ist vielleicht erst mal die Wolfsshow vonnöten.

Du bestimmst letztlich, wie du dich fühlst, wieder und wieder. Du kannst dich die Spirale nach unten denken und genauso gut – und das ist die gute Nachricht – kannst du dich die Spirale nach oben denken.

Ein wunderbares Beispiel dafür gebe ich dir in Podcastfolge 91. So denkst du dich mit mir in diesem Magic Talk Satz für Satz nach oben in eine bessere Stimmung.

Also: Wenn du dich mal genügend lange schlecht gefühlt hast – worauf du alles Recht hast – und nicht länger leiden willst: Dann höre da mal rein und du wirst wissen was ich meine mit „Die Spirale nach oben denken.“ Und es ist kein Selbstbeschiss. Das würde nämlich gar nicht funktionieren.

Zu positive unrealistische Gedanken werden automatisch innerlich abgelehnt und wirken dann sogar kontraproduktiv. Deshalb: Formuliere es immer so, dass du es noch selbst gut glauben kannst.

Das ist die Kunst bei meinen Hypnosen: es so zu formulieren, dass es innerlich angenommen werden kann.

Beispiele für zwei glaubhafte positive Affirmationen:

  • Ich will immer früher wahrnehmen, wenn mir ein Gedanke nicht gut tut.
  • Es gelingt mir immer besser, schlechte Gedanken rechtzeitig zu stoppen und fallen zu lassen.

Damit verabschiede ich mich und wünsche dir ein immer stärkeres Gefühl der Selbstwirksamkeit.

Mehr davon? Tiefere Veränderungen? Ich bin für dich da, 1:1 gegenüber per Zoom oder vor Ort.

Übrigens: hilfreiche Folgen tun auch anderen Menschen gut. Weiterteilen im Netzwerk würde manchem auch helfen, leichter durchs Leben zu gehen.

Deine Kerstin von Lichtfinder

 

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