Hörsturz und Tinnitus durch Stress

Plötzlich Ohrgeräusche

Bericht aus der Akutphase

Ich war im vergangenen  Jahr nicht sonderlich aktiv außerhalb meiner Praxisarbeit, denn die ist deutlich mehr geworden in den letzten Monaten.

Kaum Blogs, weniger Podcasts, keine online Meditationen mehr, dafür welche vor Ort.

Außerdem Beginn einer Ausbildung in EMDR für Traumatherapie oder auch fürs Coaching, weiterer Ausbau meiner Fähigkeiten in der Hypnosetherapie: Rauchentwöhnung in schwierigen Fällen, Hypnotherapie bei Burnout und Depressionen, bei Schlafstörungen, bei Tinnitus.

Viele meiner Bekannten und Freunde leiden an Tinnitus. Ehemalige Lehrerkollegen sind besonders häufig betroffen.

Nun hab ich es seit einer ganzen Weile im Grunde ruhig um mich herum. Mein Arbeitsumfeld ist überwiegend entspannt, außer manchmal in den Paarberatungen.

Nach Hörsturz: Wie Watte im Ohr

Und doch hat es mich vor kurzem eiskalt erwischt: ein Gefühl wie Watte oder Wasser im Ohr.

Stress gehabt?, fragt der Hals-Nasen-Ohrenarzt.

Ich überlege. Äußerlich nicht, doch gab es mehrere belastende Lebensereignisse gleichzeitig und die Therapeutin hat eventuell auch selbst mal Gefühle weggedrückt anstatt sich mit ihnen zu befassen. Also ja, innerer Stress war definitiv da, in der Zeit davor.

Ein kleiner Hörsturz sei es gewesen, meint der HNO und will mir für 3 Wochen Kortison verschreiben.

Gibt es denn eine Entzündung?, frage ich. Nein, antwortet der Arzt, doch das sei die schnellste Methode. Alternativ gebe es Ginkgo, doch er wolle auf Nummer Sicher gehen. Ich lehne das Kortison ab und wähle das Gingko Präparat.

Etwas verärgert weist mich der Arzt darauf hin, dass es oftmals noch schlimmer nachkommt mit einem richtig heftigen Hörsturz, meist nach einer Woche.

Negative Prophezeiungen

Ärzte sollten eigentlich wissen, dass ihre Prophezeiungen gewaltig Schaden anrichten können. Einmal im Kopf, wirken derlei Negativprognosen nach und erfüllen sich mit großer Wahrscheinlichkeit je suggestibler ein Mensch ist.

Zum Glück  weiß ich mir zu helfen:

Ich mache immer wieder mal eine Klopfreihe, Augenbewegungen aus dem IEMT und summe die nächsten Tage immer wieder vor mich hin. Außerdem Übungen zur Aktivierung des Vagus-Nervs und 1mal täglich Selbsthypnose.

Es funktioniert. Am nächsten Morgen ist bereits alles wieder gut.

Ich weiß nun seit meiner Hypnose-gegen-Tinnitus-Fortbildung dass die ersten drei Monate nach erstmaligem Auftreten eines Ohrgeräuschs oder nach einem Hörsturz besonders sensibel und gefährlich für Rückfälle sind, die dann zu einem chronischen Tinnitus führen können.

Vor allem, wenn es sich um einen Hörsturz durch Stress handelt.

Daher muss und will ich nun mindestens bis zum Ablauf dieser drei Monate besonders gut auf mich acht geben.

Übrigens kam gleich nach dem Hörsturz eine Corona-Infektion mit heftigem Schnupfen dazu. Ich hab mich davon relativ schnell erholt, doch eine gewisse leichte Erschöpfbarkeit ist 3 Wochen später immer noch vorhanden. Ich will geduldig mit mir sein.

Natürlich gab es anstrengendere Phasen auch in den letzten Wochen nach dem Hörsturz. Und prompt haben sich meine Ohren immer wieder gemeldet. Mal links, mal rechts. Mal mit Singen und Klingen in den Ohren, mal mit einem neuen Wattegefühl und seltsamen Hörerlebnissen.

Doch ich weiß, dass mich davor auch das Kortison nicht geschützt hätte. Es ist nämlich in der Tat NIRGENDS erwiesen, dass es einen Einfluss hätte bei Tinnitus.

Dagegen ist die Wirksamkeit von Gingko sehr gut belegt und das Präparat Tebonin muss sogar von der Kasse übernommen werden. Das nehme ich seither auch brav täglich 2mal. Und ich bin mir bewusst, dass es nicht reicht, eine Tablette zu schlucken.

Woher der Stress?

Entscheidender jedoch ist, dass ich die Ursachen in den Griff bekomme, in diesen 3 Monaten. Die Ursachen, warum es meinen Ohren zu viel zu sein scheint.

Seitdem ich mich mit dieser Frage beschäftige, geht es mir urplötzlich besser.

Was will ich nicht mehr hören?

Worauf will meine Einheit aus Körper/Geist/Seele stattdessen, dass ich höre?

Diese Fragen bin ich dabei, für mich zu beantworten und viel konsequenter als bisher dafür zu sorgen.

Selbsthypnose hilft mir dabei sehr und ein paar spezielle körperorientierte Techniken, die mir helfen, mein vegetatives Nervensystem wieder ins Gleichgewicht zu bekommen.

So bin ich zuversichtlich, dass ich gut durch die nächsten Wochen komme und mein Hörvermögen intakt bleibt. Bislang ging alles wieder vollständig zurück, was mich sehr erleichtert und mit Dank erfüllt. Meine Erste-Hilfe-Strategien scheinen offenbar auch an mir selbst zu funktionieren.

Neue Gewohnheiten einüben

Ich merke nur, dass – sobald es mir wieder gut geht – ich die wirkungsvollen Maßnahmen schleifen lasse und vergesse, dranzubleiben.

Ergo: es braucht Erinnerungen in irgendeiner Form. So wie ich meine Coachees in der VIP-Begleitung auch mehrmals wöchentlich unterstütze, um immer wieder dranzubleiben, so brauche ich selbst nun auch Reminder.

In jedem Fall werde ich zukünftige Tinnitus-Klagende, die meine Hilfe in Anspruch nehmen wollen, so viel besser verstehen und nachvollziehen können, wie sehr diese Symptome das Lebensgefühl stören können. Bei mir dauerte es jeweils glücklicherweise nur kurze Zeit an.

Doch selbst wenn so ein Geräusch dauerhaft da sein würde  – und auch wenn es sicherlich herausfordernd ist, damit zu leben – so bin ich heilfroh,  zu wissen, dass mit Hypnosetherapie die Geräusche in den Ohren immer unwichtiger  werden können.

Selbsthypnose ist bei allen chronischen Geschichten eine so wichtige Fähigkeit. Sie ist relativ schnell erlernt, doch will geübt und vor allem praktiziert werden.

Zu viel um die Ohren?

Hast du aktuell oder schon längere Zeit auch zu viel um die Ohren?

Manchmal sind es auch die eigenen nörgelnden Gedanken im Kopf, die schädigend wirken. Unzufriedenheit mit sich selbst und den Umständen, überkritisches Urteilen über sich selbst und die anderen .

„Mehr von dem was stärkt und weniger von dem, was schadet“

– ist ein guter Grundsatz, mit dem es sich leben lässt.

  • Was stärkt mich?
  • Was schadet mir?
  • Was kann ich jetzt tun, um meinen Kopf und meine Ohren freier zu bekommen?
  • Liebe Ohren, was hättet ihr gerne, dass ich wirklich verstehe und ANDERS mache, als bisher?

Diese Fragen stelle ich mir immer wieder und die geb ich auch dir gerne mit in die nächsten Feiertage und ins neue Jahr.

Meinem Spiegelbild schau ich auf die Ohren und sag ihm: „Und ich lieb dich TROTZDEM.“

In diesem Sinne, schöne befreite Feiertage mit luftig freien Ohren und einen guten Rutsch in ein  selbstbestimmtes neues Jahr.

Machen wir’s uns maximal schön – egal wie die Umstände sind.

Namasté, deine Kerstin …, die immer wieder Licht findet und Brücken baut.

PS: Ich geb dir gerne meine besten Tipps und Tricks weiter. Hypnosetherapie, Klopftechniken, EMDR und anderes habe ich in meinem Koffer für gute Veränderung.

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Mein Buchtipp

zum Thema „Zu viel um die Ohren/ Tinnitus, Hörsturz“

Dr. Uso Walter: Zu viel um die Ohren – Wie Stress das Hören verändert.