Die Suche nach der wahren Liebe – und wo du sie findest

Ich wünsche mir die wahre Liebe! Das ist seit jeher der Traum der Menschheit. Davon wird erzählt und gesungen seit Anbeginn der Zeit. Die überwiegende Mehrheit der Filme und Lieder handelt heute wie vor x Jahren tatsächlich von romantischen Liebesgeschichten. Immer geht es darum, die echte, wahre und einzige Liebe zu finden. Nur dann gibt es ein Happy End.

Doch was bedeutet wahre Liebe denn eigentlich?

Wahre Liebe = „Ich brauche dich“?

„Du bist der wichtigste Mensch!“ „Ich kann ohne dich nicht leben!“

Wir neigen dazu „Ich brauche dich“ mit wahrer Liebe zu verwechseln. Dann laufen wir herum wie die unvollständige Hälfte eines Ganzen, auf der Suche nach unserem Gegenstück. Auf der Suche nach dem, der uns ganz macht. Der andere soll das Loch in unserem Herzen stopfen, das sich so sehr sehnt nach Liebe. Der andere soll uns heil machen. Wir brauchen so dringend einen Partner, eine Partnerin!

Doch das Ding ist, der/die andere läuft genauso unvollständig herum, auf der Suche nach dem Retter, der Retterin seiner Seele. Und so treffen sich am Ende zwei unvollständige, hungrige Menschen, die selbst zu wenig haben, um dem anderen auch noch etwas geben zu können.

Verliebtsein = Liebe?

Die nächste Falle ist es, Verliebtheit mit Liebe gleichzusetzen.

Verliebtsein ist ein wunderschönes Gefühl, das die meisten Menschen nicht oft im Leben verspüren. Es ist dieses Flattern der Schmetterlinge im Bauch, diese rosarote Aufregung des Neuen, sich zu sehen, sich zu berühren. Am liebsten würden wir dieses Gefühl für immer festhalten. Deswegen sind manche Menschen ein Leben lang immer wieder auf der Suche danach. Sie wünschen sich dieses Gefühl zurück und vermissen es in ihrer Langzeitbeziehung. Sie glauben, die Liebe wäre verloren gegangen.

Dabei ist es von der Natur her so eingerichtet, dass die Verliebtheit nicht lange anhält. Genau genommen zwischen ca. 3 Monaten und maximal einem Jahr. Das ist einerseits schade und andererseits gut so. Wir könnten uns ja sonst auf nichts anderes mehr konzentrieren!

Die rosarote Brille färbt eine ganze Weile unsere Wahrnehmung und lässt uns nur die positiven Seiten des/der Angebeteten sehen.

Bei glücklichen Paaren folgt auf die Phase der Verliebtheit irgendwann ein tieferes Gefühl der Verbundenheit und des gemeinsamen Glücks. Das ist es, was wir Liebe nennen. Sie kann von Dauer sein – ein ganzes Leben lang und darüber hinaus.

Die Suche nach dem Märchenprinzen

Der Märchenprinz wird gewünscht. Das Gesamtpaket: reich, schön, unterhaltsam, gut im Bett…

Auf der anderen Seite die Märchenprinzessin. Und sie lebten glücklich bis an ihr Ende…😉

Nun ja, wie der Name schon sagt, so was gibt es praktisch nur im Märchen. Sinnlos, danach weiter zu suchen… und doch ist die Vorstellung aus unseren Köpfen so schwer zu verbannen. Der Partner entpuppt sich nach der ersten Verliebtheit plötzlich als Mensch mit nicht wenigen Fehlern und Schwächen. Und er gibt uns eigentlich nie genug, von dem, was wir brauchen.

(Zu dem Thema gibt es übrigens einen eigenen Blogartikel/Podcastfolge: „Der Perfekte Partner/die perfekte Partnerin.“ Hier die Links: Zum Blogartikel / Zur Podcastfolge

Immer wenn das Thema „nicht genug“ auftritt, geht es eigentlich um ein Loch in uns, einen Mangel in uns selbst. Der Partner/die Partnerin soll es stopfen, heil machen. Doch es erscheint wie ein schwarzes Loch, das ins Unendliche geht. Kein Partner der Welt könnte diesen Mangel je beheben.

Wer dann, magst du dich fragen? Ein Therapeut, ein Coach? Vielleicht. Ein guter Begleiter kann dir dabei helfen, selbst gut für dich zu sorgen, ganz und heil zu werden.

Die Liebe wie im Märchen werden wir mit einem Loch im eigenen Herzen nie finden. Dennoch ist die wahre Liebe für jeden erreichbar und fühlbar.

Also, was ist nun die wahre Liebe?

Wahre Liebe ist bedingungslose, reine Liebe. So wie die (gesunde) Mutter ihr kleines Baby liebt.

So wie wir Menschen uns einfach so geliebt fühlen könnten, denn wir wurden mit dem Leben beschenkt. Bedingungslos beschenkt. Spirituelle Menschen sagen, das Universum, die Quelle des Lebens, ist reine Liebe – sonst nichts.

Doch gibt es wahre, reine Liebe überhaupt in Beziehungen? Ist es nicht immer so, dass wir die Paarbeziehung als ein Geben und Nehmen betrachten?

Bedingungslose Liebe einem Menschen gegenüber ist etwas Seltenes. Ich wage zu behaupten, dass diese nur möglich ist, wenn man selbst genügend Liebe in sich hat.

Das würde zum Beispiel bedeuten, den Partner frei zu geben in ein „anderes Leben“, in eine neue Beziehung, aber auch in ein Auslandsjahr. Selbst auf die Gefahr hin, ihn zu verlieren. Dann ist dir dieser Mensch und sein Glück so wichtig, dass du ihn sogar loslassen kannst, auch wenn es schmerzt.

Nach meinem Verständnis ist die eine wahre Liebe selten in Beziehungen zu finden. Danach zu suchen ist ein sinnloses Unterfangen. Stattdessen können wir sie erschaffen:

Indem wir unsere Erwartungen herunterschrauben auf ein realistisches Maß und uns selbst weiter entwickeln, uns selbst heilen und ganz machen.

Frag dich: Wie viel Liebe habe ich in mir – zu mir selbst, zum Leben, zu den Menschen?

Darin kannst du dich üben und somit heilen:

  • an der eigenen Selbstliebe bzw. -freundschaft
  • an der Achtsamkeit im Alltag
  • der Wertschätzung von kleinen Dingen
  • der Freude an der Natur und
  • am Mitgefühl mit anderen Menschen

All das vergrößert die Fähigkeit, ein Mensch voller Freude und Liebe zu werden.

Ein Mensch zu werden, der genug Liebe in sich hat, um davon auch noch etwas herzugeben.

Ein Mensch, der ein guter Partner sein kann, weil er mit sich selbst gut auskommt und mit dem Leben versöhnt ist.

Wenn wir selbst sozusagen gut angefüllt sind mit Liebe, dann ist die Chance groß, dass wir auch den richtigen Partner/ die richtige Partnerin anziehen. Jemanden, den wir nicht unbedingt bräuchten, doch den wir wollen. Weil es einfach noch schöner ist, etwas gemeinsam zu erleben und Schönes miteinander zu teilen.

Dann ist echte, wahre Liebe in einer Beziehung möglich.

Doch im Grunde brauchst du keinen Partner, um diese Liebe in dir zu finden und zu fühlen.

Autorin: Kerstin Bulligan von Lichtfinder

Website: www.lichtfinder.com

 

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